LEER reden redend

sitze ich auf dem Stuhl
zur Wand mit Auge geschlossen; die
erste Lage ist schnell weg geredet
will aufstehen, bleibe, suche Orte, reise
durch Räume und Bilder, geh
dahin, bleibe, geh weiter, der Motor kommt
in Gang, Zylinderkolben frisst und mein Mund knattert
Worte: Dinge schießen mit Worten auf mich;
HALTE die Blicke, presse den letzten Saft, wringen,
gewrungen, wrang AUS in eine Rangelei, ich wackle
lasse die Bilder abgegessen über die Schulter
knallen, die kalte;
die kalten Zehen, Schmerz in der Wade
rechts, der Körper ist
das Wandern stockt und ächzt
ich höre keine
atme
lalle Buchstaben, springe in Zungeschwüngen von Ast zu Ast
der Speichel klebt Lautgemälde
keine
Worte, dazwischen höre ich
Sirren – Strom – in der Steckdose zischt eine Schlange
Dinge knacken, der Boden räuspert sich und
genug, sage ich als er Wecker klingelt.

Im Gang durch die Welt
sind Worte Palisaden
– Standbein, Spielbein –
Nichtsagbares ist laut und
ohne Namen.

© Viola Michely