Kurz-Exposé zu „Zwei plus Vier“

Ein junges Liebespaar in Thüringen 1968/69 („H.“ & „P.“) trifft Entscheidungen über Lebensweg und -zuschnitt, ohne den Vorgaben und Anpassungsforderungen der DDR-Obrigkeit zu folgen. Eine Fluchtmöglichkeit Richtung Westen erscheint als einziger Ausweg. Schnell im Visier der Stasi, haben sie zwischen sich plötzlich die Berliner Mauer, da „P.“ die Flucht gelingt. An der Überwindung ihrer Trennung arbeiten sie insgeheim mit Hartnäckigkeit, Phantasie, Pfiffigkeit und Glück. Fluchthilfe-Aktionen führen zu Verwicklungen, durch die sie bald von vier mehr oder weniger konkurrierenden Geheimdiensten umstellt sind. Rahmenbedingungen jener Zeit werden dargestellt; u.a. auch Mentalitäten in der studentischen Jugend und der politischen Sonderlage Berlins.

Protagonisten: Die 21jährige „H.“ in Thüringen, Freundin von „P.“ (23), der nun Student in West-Berlin ist; Yurij A. Kleemow (23) U.S.-Soldat in Berlin mit Vietnam-Erfahrung; Carla(19) Abiturientin in West-Berlin. Nebenfiguren: Ulf Specht(33) Fluchthelfer; Nobby Winroe(28) British Army Sergeant; James W. Morton(53) U.S.-Geheimdienst-Beamter in Berlin; Richard Gaudet(30) Journalist, KGB- und Doppel-Agent; und weitere.

Haupt-Schauplätze sind Thüringen, Ost- u. West-Berlin; die Haupthandlung während 12 Wochen im Sommer 1971. Dazu einige erzähltechnisch bedingte Rückblenden; Abspann Mitte der 80er Jahre und Schluß 1990, als für alle Beteiligten noch Überraschendes zutage tritt.

Sprache in neutraler Erzählstimme; manchmal auch ironisch, sarkastisch parteiergreifend. Traditionelle Erzählmuster ohne sprachliche Experimente, keine Avantgardismen; Figurengestaltung über Beschreibungen und Dialoge.

Das Abgehandelte hat größtenteils authentische Grundlagen im Erfahrungsschatz des Autors und seinen Kenntnissen realer Vorgänge der Zeit des Kalten Krieges und dessen Begleiterscheinungen; nur kleinere Teile des Werkes sind fiktional.

Intendiert ist weder Aufklärerisches, gar Missionarisches; noch wird anklagende Dokumentation oder Vermittlung von Dogmen betrieben, sondern eine unterhaltsame spannende Geschichte geboten. Erst auf zweiter Ebene wird zur Aufklärung beigetragen, indem Material geliefert und emotionale Beteiligung ermöglicht wird; dem Leser dabei Bewertungen, Urteile etc. selbst überlassen bleiben.

Köln, Mai 2005                                   Dr. Klaus-Ulrich Pech