Lyrik

Hebräischer Text

Am Anfang
schuf Gott ein Gewölbe
darin ein Nest und ein Leib
schied
das Nest vom Leib das Nest
nannte er
Schoß den
Leib Kind

 

Sichtbares

Verborgenes

Körperchen

Seelchen

sah

dass es gut war

schied das Kind

vom Schoß

sprach

es werde Licht

gut

 

 

schuf

den Arm

sah

dass er lang war

schied

den Arm

vom Kind

un(an)fassbar

nicht gut

 

 

der Mensch allein

schuf

das Schaukelpferd

kaltkantig

stetes Kommen

Gehen

 

 

auf der Stelle

fern dem weichen Schoß

Tohu va Bohu

 

 

 

 

Moses

 

 

Milch und Honig waren

ihm

schon einmal versprochen

von seiner Mutter

vor langer Zeit

ward das Hebräerkind

im Binsenkorb

gebettet

im flachen Schilf

schaukelte es

dem Palast

des fremden Herrschers entgegen

 

 

 

 

Mein Los

 

 

Los!

Einlassen

In Ruhe

Loslassen

(Mein) Los

Lass los

Lass ein

Lass sein

Sein

Seinlassen

In Ruhe

Ruhig sein

In Ruhe

Sein

 

 

 

 

Ruth

 

 

El asher

telchi elech

uva’ascher talini alin

amech ami ve elohaich elohai

 

 

Wo du auch hingehst

ich werde dir folgen

wohin du dein Haupt legst

werde auch ich mich betten

dein Volk ist meines

und dein Gott ist mein Gott

 

 

Unerschrocken geht die Frau aus Moab

den Weg

in das Gelobte Land

 

 

Eretz savat chalav u dwash

 

 

Wo Milch und Honig fließen

Und Moses zuvor

zauderüberwältigt

auf dem Berg verharrte

und starb

 

 

 

 

Rechts flatternd

Rechts bündig

Links flatternd

 

 

Hier der Verstand

gemessen

beherrscht

vermessen

 

 

Dort das Gefühl

tief

strudelnd

Angst einflößend

 

 

In den Windungen des Hirns

vertauschte Wege

gegengleich

links bündig

rechts flatternd